Der Turnverein auf Reisen im Tessin
Am Samstag, 14. September 2019, trafen sich 8 Turner kurz nach 7 Uhr am Bahnhof in Steckborn. Der Berichterstatter verliess zu dieser Zeit gerade erst seine Wohnung und brachte sich bei seiner Ankunft als Letzter gleich in die vorteilhafte Position über die kommen zwei Tage auf Reisen berichten zu dürfen. Wie so üblich war das Ziel der Reise ungewiss, deshalb gestaltete sich das packen des Rucksacks wieder einmal schwierig. Gemäss Wetterprognose konnte man zumindest den Regenschutz getrost zu Hause lassen.
Co-Organisator Daniel Schärer begrüsste alle Anwesenden und navigierte die Turner mit dem Postauto in Richtung Frauenfeld. Als auf dem Perron in Frauenfeld die Durchsage für ein Ersatzzug durchgegeben wurde, hatten die Turner schon bedenken, das sie heute in der 3. Klasse reisen müssten. Dies war dann aber zum Glück nihct der Fall. Auf dem Weg mit dem Zug via Zürich in die Innerschweiz stiessen noch 3 weitere Turner zur Gruppe. Marco Zampieri musste unfreiwillig am Zürich HB einen kurzen Sprint einlegen. In der Unterführung kam im plötzlich wieder in den Sinn, dass er doch seine Trainerjacke am Sitz aufgehängt hatte, welche sicherlich immer noch im Zug hängt. Die nach folgendenden Reisenenden hatten ihm diese aber schon mitgenommen, so war dann die Verwirrung garantiert.
Die Büezer in der Reisegruppe wurden im Laufe des Morgens langsam aber sicher unruhig, war es doch schon halb zehn Uhr und es war immer noch kein Kaffi- und Gipfelihalt in Aussicht. Der zweite Organisator, der diesjährigen Reise, Roger Widmer stieg in Arth-Goldau zu und erlöste die hungrigen Reisenden mit selbstgemachten Sandwiches. Neidische Blicke auf den z’Nüni waren den Turnern auf sicher. Spätestens nach dem Göschenen auf der alten Gotthardstrecke passiert wurde konnte die Zielregion der Reise erahnt werden. Das Ziel muss also im Tessin liegen. Nach Erstfeld wunderten sich die Seebuben warum plötzlich so viele Fotografen an der Zugstrecke standen. Der Grund war die fast zeitgleiche Abfahrt der imposanten C 5/6 «Elefant», einer Dampflock, welche Nostalgieflair auf die alte Gotthardstrecke zurück bringt. Schnell amüsierte die Runde ein Video, dass den Auswuchs eines solchen Bahnfans aufzeigt.

In Airolo hiess es aussteigen und sich für die sommerlichen Temperaturen Ankleiden. Zum Glück stand auf der Packliste auch noch Badehosen mitnehmen, ansonsten hätte der Berichterstatter gar keine kurze Hosen mitdabei gehabt. Direkt neben dem Bahnhof standen bereits die Velos für die Weiterreise bereit. Nun war also das Geheimnis für die Rucksackpflicht gelüftet. Zur Beruhigung aller Turner hiess die Anweisung: «Es goht durab». Mit viel Schuss konnte die erste Abfahrt die Leventina hinunter in Richtung Faido in Angriff genommen werden. Der Dynamo im Drahtesel sorgte doch noch für eine gewisse sportliche Betätigung. Zumindest kamen so alle Seebuben auf dieser Velotour ins Schwitzen. In einem Grotto in Giornico wurde ein Halt für das Mittagessen eingelegt. Unter den Weinreben zusammen mit dem herrlichen Wetter kam direkt ein Hauch von Feriengefühl auf. So erholt konnte dann die 2. Etappe auf dem Veloweg nach Biasca in Angriff genommen werden. Nach Total 40km wurden die Velos am Bahnhof in Biasca wieder zurückgegeben. Fortan ging es nur noch mit dem Zug weiter. Eine kurze Fahrt bracht die Turner in die Kantonshauptstadt Bellinzona, dem Übernachtungsort der diesjährigen Turnfahrt. In der nahegelegenen Jugendherberge bezogen alle ihre Unterkunft und wuschen sich erst einmal die Strapazen vom ersten Tag vom Leib.

Das Abendprogramm führte die Steckborner zuerst ins eine Gelateria und danach ins, beziehungsweise aufs Castelgrande hoch. Die Burg in der Altstadt von Bellinzona gehört seit 2000 zum Welterbe der UNESCO und verleiht dem Besucher einen perfekten Ausblick über die ganze Stadt. Das humorvolle Highlight des Abends war sicherlich der Lift von der Burg hinunter. Der Lift, welcher für 8 Personen ausgelegt wurde, hatte schon mit 6 Turnern seine Schwierigkeiten. Bei der Durchsage Maximalgewicht überschritten brachen alle Dämme und es hallte nur noch im Liftschacht vor lauter lachen. Nach dem Abendessen konnten die Turner in den Gassen der Altstadt den Tag gemeinsam ausklingen lassen.

Der Berg ruft
Am Sonntag stand bereits um 7.30 Uhr das Frühstück auf dem Tagesprogramm. Die Organisatoren hatten scheinbar noch ein strenges Programm geplant. Mit dem Zug ging es bis nach Rivera. Hier kamen einigen Personen die eine oder andere Erinnerungen an die Militärzeit wieder in den Sinn. Als auf dem Fussmarsch die Rutschbahnen des Erlebnisbades gesichtet wurde war der Fall klar, heute wird gerutscht und gesprudelt. Gekonnt führten uns aber die beiden Guides am Gelände vorbei an die Talstation für die danebenliegende Seilbahn auf den Monte Tamaro. Danke oder wegen dem Sonnenschein kam das Schönwetterprogramm zum Zuge.

Oben auf der Alpe Foppa hingen hingegen noch ein paar Nebelschwaden herum. Die Turner konnten sich mit Sommerrodeln oder an einer 400m langen Seilrolle die Zeit vertreiben. Zudem war es wieder einmal Zeit für eine ausgiebige Jassrunde. Auf der Heimfahrt kam es durch eine technische Störung zu einer Verspätung, was dazu führte, dass die Turner einen unplanmässigen Aufenthalt in Frauenfeld einlegen mussten. So wurde auf das Wochenende zurückgeblickt und gemeinsam auf die schöne Zeit angestossen. Ein Dank geht an unsere beiden Organisatoren für die tolle Reise ins Tessin.

Fotos der diesjährigen Turnfahrt